Hausaufgaben leicht gemacht: Tipps & Tricks für Eltern

Hast du deine Hausaufgaben schon gemacht dieser Satz der beinahe täglich von Eltern zu ihren Kindern gesagt wird kann bei vielen Kids Stress auslösen...
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Katrin Gruber
Beitragsbild von Mutter und Kind beim Lernen

Manche Kinder erledigen die „Pflicht“ zügig und ohne großes Drama, für andere kann die Hausübung zur Herausforderung werden. Schnell kommen dann Eltern und Kinder an ihre Grenzen und sind frustriert vom täglichen Kampf mit den Hausaufgaben. Wir schauen uns in diesem Blog-Beitrag an, welche Tricks dabei helfen können, mehr Spaß in die täglichen Hausübungen zu bringen.

Hausübungen: Warum gibt es sie überhaupt?

Zusätzlich zu den Aufgaben, die während der Unterrichtsstunden in der Schule durchgeführt werden, können Lehrer:innen den Kindern Hausübungen auftragen. Ob und vor allem wie viele Hausübungen gegeben werden, liegt grundsätzlich im Ermessen des Lehrpersonals. Dennoch gibt es einige gesetzliche Bestimmungen, die beim Auftragen von Hausaufgaben von den zuständigen Lehrer:innen berücksichtigt werden müssen. Diese Regelungen sind im Schulunterrichtsgesetz definiert. Es müssen etwa Wochenenden, Feiertage und Ferien in der Planung berücksichtigt werden. Zudem sollten die Hausaufgaben so aufbereitet sein, dass sie von den Schüler:innen selbstständig erledigt werden können.

Auszug aus dem österreichischen Schulunterrichtsgesetz:

„Zur Ergänzung der Unterrichtsarbeit können den Schülern auch Hausübungen aufgetragen werden, die jedoch so vorzubereiten sind, dass sie von den Schülern ohne Hilfe anderer durchgeführt werden können. Bei der Bestimmung des Ausmaßes der Hausübungen ist auf die Belastbarkeit der Schüler, insbesondere auf die Zahl der Unterrichtsstunden an den betreffenden Schultagen, die in den übrigen Unterrichtsgegenständen gestellten Hausübungen und allfällige Schulveranstaltungen Bedacht zu nehmen.“

Grundsätzlich verfolgen die Hausübungen folgende Ziele

Studie zum Thema Hausaufgaben:
Die Ergebnisse einer Studie der Universität Tübingen legen nahe, dass Schüler, die ihre Hausaufgaben gewissenhaft erledigen, nicht nur bessere schulische Leistungen erzielen, sondern auch eine günstigere Entwicklung der allgemeinen Gewissenhaftigkeit aufweisen. Die Studie basiert auf Daten von rund 2.800 Schülern aus verschiedenen Schulformen und Bundesländern und zeigt, dass eine sorgfältige Bearbeitung der Hausaufgaben positiv mit der Gewissenhaftigkeit der Schüler korreliert. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Hausaufgaben nicht nur für den Lernprozess, sondern auch für die Persönlichkeitsentwicklung. Die Studie legt nahe, dass Hausaufgaben, wenn sie gründlich und genau bearbeitet werden, einen Beitrag zur Entwicklung der Gewissenhaftigkeit leisten können. Hier geht´s zur Studie: Studie Uni Tübingen

Bild von Mädchen am Lernen

Klingt eigentlich alles sehr plausibel. Doch jetzt kommen wir zum herausfordernden Teil: der Motivation auf Seiten der Kinder (und manchmal auch jene der Eltern …).

Hausübungs-Frust statt Lern-Lust

In vielen Familien ist das Thema Hausaufgaben mehr oder weniger mit negativen Gefühlen besetzt. Denn kaum ein Kind erledigt seine Hausaufgaben täglich mit Motivation und Begeisterung. Doch warum ist das eigentlich so? Von Natur aus wollen wir Menschen ja „lernen“ und Neues „entdecken“. Die Gründe für die nicht vorhandene Hausaufgaben-Motivation sind vielfältig:

Wie kann man nun mehr Spaß in die Pflicht bringen?

Bisher wissen wir also, dass mit Hausaufgaben viel Druck in Verbindung steht. Jetzt wollen wir uns anschauen, wie Eltern ihre Kinder dabei unterstützen können, wieder mehr Freude an den Hausaufgaben bekommen können.

Bild von Mutter und Kind beim Lernen

Tipps & Tricks
So gelingen die Hausübungen in Zukunft (möglicherweise) besser

  1. Die Ursache des Problems erkunden: Es ist wichtig, die Gründe zu verstehen, warum Hausaufgaben für das Kind unangenehm sind. Liegt es an Schwierigkeiten in bestimmten Fächern, an fehlender Motivation oder an anderen Faktoren? Durch offene Gespräche können Eltern die Ursache des Problems ergründen und gezielt darauf eingehen.
  2. Der richtige Hausaufgaben-Arbeitsplatz: Ein gut organisierter und angenehmer Arbeitsplatz kann die Motivation und Produktivität beim Hausaufgaben machen erheblich steigern. Ein ruhiger Ort, frei von Ablenkungen, mit ausreichend Licht und Platz zum Arbeiten ist wichtig.
  3. Die passende Uhrzeit für die Hausübungen: Jedes Kind hat seine eigene optimale Lieblingszeit, um Hausaufgaben zu erledigen. Einige Kinder sind nach der Schule frischer und konzentrierter, während andere lieber erst später am Tag arbeiten. Eltern sollten die passende Zeit gemeinsam mit ihren Kindern herausfinden und festlegen.
  4. Trennung von Arbeits- und Freizeit: Es ist wichtig, klare Grenzen zwischen Schul- und Freizeitaktivitäten zu setzen. Nachdem die Hausaufgaben erledigt sind, sollte Zeit für Entspannung und Freizeitaktivitäten eingeplant werden, um dem Kind eine angemessene Auszeit zu ermöglichen.
  5. Eigenverantwortung und Vertrauen: Kinder sollten ermutigt werden, selbstständig an ihren Hausaufgaben zu arbeiten. Eltern können sie dabei unterstützen, indem sie Vertrauen in ihre Fähigkeiten zeigen und sie dazu ermutigen, Verantwortung für ihre Hausübungen zu übernehmen.
  6. Entspannt bleiben und Zeit geben: Eltern sollten geduldig bleiben und ihren Kindern Zeit geben, um sich an die Hausaufgabenroutine zu gewöhnen. Es ist normal, dass es einige Zeit dauert, bis sich neue Gewohnheiten etabliert haben.
  7. Kreatives Üben bei ungeliebten Fächern: Wenn ein Kind Schwierigkeiten mit bestimmten Fächern hat, können kreative Lernmethoden helfen, das Interesse und die Motivation zu steigern. Spiele, Lern-Apps oder das Einbeziehen von praktischen Beispielen können dabei helfen, den Lernstoff spannender zu gestalten.
  8. Hilfe in Anspruch nehmen: Wenn ein Kind trotz aller Bemühungen weiterhin Schwierigkeiten mit den Hausaufgaben hat, sollten Eltern nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein Nachhilfelehrer oder eine Lerntherapie können dabei helfen, individuelle Lernschwierigkeiten zu überwinden und das Selbstvertrauen des Kindes zu stärken.

 

Zusätzlich zu den Tipps & Tricks, die wir hier bereits für dich zusammengefasst haben, könnte das folgende Video interessant für dich sein. Im YouTube-Video gibt eine Grundschullehrerin drei wertvolle Tipps zur Gestaltung der Hausaufgaben-Situation:

Fazit

Lernen ist das halbe Leben

Letztlich muss man sagen, dass jeder Mensch anders lernt. Das Schulsystem zwingt uns gewissermaßen in eine bestimmte Lernrichtung. Zuhause ist es daher wichtig, dass auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingegangen wird. Die Auszeit vom Lernen sollte nicht zu kurz kommen, denn nur so kann die Motivation langfristig erhalten bleiben. Weniger Druck, mehr Spaß am Lernen sollte ein Ziel sein. Dennoch sollten Hausaufgaben auch ernst genommen werden, denn sie sind eine gute Übung für zukünftige Herausforderungen der Kids und fördern ihre Selbstständigkeit.

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