Kastanien machen glücklich

Und zwar sowohl die normalen Kastanien, als auch die Esskastanien. Jedes Kind freut sich, wenn es im Herbst Kastanien sammelt. Daraus lassen sich lustige Tiere basteln oder eine lange Kette....
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gopelt
Kastanien am Tisch Beitragsbild

Es macht auch Spaß, einfach in ein „Bad aus Kastanien“ einzutauchen. Vor etlichen Jahren wurde dies in unserem Kindergarten praktiziert und die Kleinen hatten viel Freude daran.

Alle Jahre wieder

Und sogar ich freue mich, wenn ich jedes Jahr die erste Kastanie finde, sie vielleicht noch aus ihrem grünen Stachelpanzer schäle. Es ist ein „kleines Glücksgefühl“, die runde glatte Kugel in der Hand zu spüren. Sie kommt in meine Jacken- oder Manteltasche und ich betrachte sie als Glücksbringer.

Eichkätzchen & Co

Die Tiere, die Winterschlaf halten, sammeln die Kastanien und legen sich einen Futtervorrat an. Besonders die putzigen Eichhörnchen sind jetzt munter unterwegs. Aufgrund der fehlenden Blätter, die langsam von den Bäumen verschwinden, erspäht man sie nun, wie sie flink von Ast zu Ast hüpfen.

Maronizeit

Doch in erster Linie möchte ich mich heute den Esskastanien widmen, den herrlichen Maroni, die ca. von September bis November geerntet werden. Jahrhundertelang zählten sie zu den Grundnahrungsmitteln und wurden besonders von der armen Bevölkerung geschätzt. Aus ihnen wurde Mehl hergestellt, aus dem dann Brot gebacken wurde.

Was steckt also in so einer kleinen Kastanie?

Eine ganze Menge! Kohlehydrate, Eiweiß, Ballaststoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Und Maroni machen so richtig schön satt.

Nüsse gelten allgemein als „Hirnnahrung“. Der hohe Vitamin B Gehalt ist ein Segen für die Nerven, hilft leere Energiespeicher wieder zu füllen und bewirkt Stressabbau. Auch das wertvolle Vitamin C kommt bei den Esskastanien nicht zu kurz. Das enthaltene Kalzium wirkt positiv auf die Knochen und die kleinen „Wunderkugeln“ stärken sogar Herz und Kreislauf. Außerdem werden sie gut vertragen und sind noch dazu glutenfrei. Allergiker können aufatmen!

Bild von Hängenden Kastanien

Was ist der Unterschied zwischen normalen Kastanien und Esskastanien?

Kastanien sind eine vielseitige Baumfamilie, doch nicht alle Kastanien sind zum Verzehr geeignet. Hier sind die wesentlichen Unterschiede zwischen normalen Kastanien und Esskastanien:

Normale Kastanien oder Rosskastanien

  • Botanische Familie: Sapindaceae
  • Aussehen: Es handelt sich um große, glänzend braune Samen in stacheligen Kapseln.
  • Essbarkeit: Die Rosskastanienen sind nicht essbar, denn sie enthalten giftige Stoffe wie Aesculin, die gesundheitsschädlich sein können.
  • Verwendung: Sie finden sich in medizinischen und kosmetischen Anwendungen. Rosskastanienextrakte sind in Salben und Cremes zur Behandlung von Venenproblemen beliebt. Zudem dienen sie oft als Tierfutter oder Dekoration.

Esskastanien (Edelkastanien)

  • Botanische Familie: Fagaceae
  • Aussehen: Es handelt sich um kleinere, essbare Nüsse in stacheligen Hüllen (Burrs). Sie haben eine spitzere Form und eine matte, braune Schale.
  • Essbarkeit: Die Edelkastanie ist essbar und sehr nahrhaft, reich an Kohlenhydraten, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen.
  • Verwendung: Vielfältig in der Küche einsetzbar. Besonders in Europa und Asien werden sie in Suppen, Eintöpfen, Desserts und als Füllung für Geflügel verwendet. Esskastanien können roh, geröstet, gekocht oder zu Mehl verarbeitet verzehrt werden.

Viele Arten Maroni zu genießen

Diese „Wunderwuzzis“ lassen sich auf viele Arten verarbeiten. Richtig gut sind sie schon aus dem Papierstanizel – vorausgesetzt der Maronibrater versteht sein Handwerk und du erhältst nicht ein paar verkohlte Klumpen. Persönlich ziehe ich die italienischen Esskastanien vor, sie schmecken einfach am besten. Die „Franzosen“ sind oft sehr groß und trocken, aber das ist meine persönliche Meinung.

Maroni werden äußerst gerne zu Wild und Geflügel serviert, entsprechend der Jahreszeit. Sie verfeinern Saucen, werden z.B. unter Rotkraut gemischt oder bereichern einen Salat. Auch die Naschkatzen unter uns kommen nicht zu kurz. Maroniaufstrich statt Nutella, ausprobieren! Maronimousse, Maronicreme-Torten und mein Lieblingsrezept – Maroni-Parfait!

Es ist rasch zubereitet und weil es gar so gut ist, verrate ich das Rezept:

Maroniparfait

Zutaten:

1 Packung Kastanienreis (Tiefkühlware)                                                    

2 Eier, 2 Dotter                                                                                    

3 EL Rum oder Amaretto                                                                        

10 Dag. Kristallzucker                                                                            

½ Packung Vanillezucker                                                                        

¼ Liter Schlagobers                                                                              

2 Packungen Backpulver                                                                          

Zubreitung:

Kastanienreis aufgehen lassen und eine Rehrückenform (oder Terrinenform) dünn mit Öl bestreichen und mit Frischhaltefolie glatt auslegen (so klebt das Parfait nicht an).

Kastanienreis mit Rum vermischen und etwas ziehen lassen.

Eier, Donner, Zucker, Vanillezucker über Wasserdampf schaumig rühren. Vom Herd nehmen und noch etwas weiterrühren, bis die Masse leicht abgekühlt ist.

Obers schlagen und ein Drittel davon mit dem Kastanienreis in die Ei-Zuckermasse rühren, das restliche Obers unterziehen. Die Masse in die vorbereitete Form füllen, glattstreichen, mit Frischhaltefolie abdecken und ab ins Tiefkühlfach! (mind. 5 Stunden, am besten über Nacht).

Und dann genießen! Eine Form reicht sicher für mehrmaligen Genuss. Ich schneide portionsweise Stücke und gebe den Rest wieder in den Gefrierschrank. Das Parfait lässt sich schön verzieren mit Schokoladensauce, Oberstupfen oder einem Beerenspiegel.

Probiere dieses Dessert aus, es gelingt bestimmt! Und bisher hat es jedem Gast geschmeckt! Gönnen Sie sich dieses kleine lukullische Glücksgefühl.

 

Rezept Kastanienparfait

Maroni aus dem Rohr

Ein Tipp, wie Maroni im Rohr optimal werden: Rohr mit 250 ° Grillstellung vorheizen, eingeschnittene Maroni für 17 Minuten im Rohr lassen. Dann in ein feuchtes Geschirrtuch wickeln und kurz abkühlen lassen, schälen, essen – glücklich sein!

Fazit

Kastanien, sowohl die normalen als auch die Esskastanien, sind kleine Glücklichmacher, die nicht nur Kindern Freude bereiten. Das Sammeln im Herbst weckt nostalgische Gefühle, während die essbaren Maroni eine wahre Nährstoffbombe sind, reich an Kohlenhydraten, Eiweiß, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen. Sie stärken das Immunsystem, unterstützen die Nerven und sind gut verträglich, was sie zu einer hervorragenden Wahl für Allergiker macht. In der Küche sind Maroni vielseitig einsetzbar, ob in herzhaften Gerichten zu Wild und Geflügel oder in süßen Kreationen wie Maronimousse und Maroni-Parfait. Ihr hoher Vitamin-B-Gehalt hilft beim Stressabbau, und ihr Geschmack überzeugt selbst die anspruchsvollsten Feinschmecker.

Hast du weitere tolle Ideen? Teile sie mit uns in den Kommentaren!

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