Zuerst: Wo befindet sich der Oman überhaupt?
Der Oman ist ein Land auf der Arabischen Halbinsel mit derzeit rund 5 Millionen Einwohner:innen (Stand 2023), die sich auf einer Fläche von 309.500 Quadratkilometern verteilen. Die höchste Bevölkerungsdichte findet sich in der Hauptstadt Maskat (Muscat) mit etwa 600.000 Bewohner:innen. Generell ist das Land nur spärlich besiedelt, was besonders auffällt, wenn man den Oman von Nord nach Süd mit dem Auto durchquert. Im Landesinneren gibt es nur sehr wenige bewohnte Gebiete.
Zu den direkten Nachbarstaaten des Oman zählen Saudi-Arabien, Die Vereinigten Arabischen Emirate und der Jemen. Das Land wird außerdem vom Golf von Oman und dem Arabischen Meer begrenzt.
Die Amtssprache in Oman ist Arabisch, aber die Omanis sprechen auch hervorragend Englisch, was das Reisen durch das Land maßgeblich erleichtert. Außerdem sind alle Straßenschilder zweisprachig (Arabisch & Englisch) beschriftet.
Sicherheit: Wie gefährlich ist der Oman?
In vielen Reiseberichten, die ich vor meiner Reise in das arabische Land studiert habe, wird der Oman als die Schweiz des Nahen Ostens bezeichnet – zu Recht! Geografisch betrachtet liegt das Sultanat nämlich inmitten eines konfliktreichen Pulverfasses, aber der Oman ist seit jeher anders. Das Land nimmt eine defensive, friedliche Rolle in der Region ein. Oftmals tritt der Oman in Konflikten als Vermittler auf und stellt den Ort für wichtige Friedensgespräche zur Verfügung.
Laut österreichischem Bundesministerium für Europäische und internationale Angelegenheiten herrscht im Oman aktuell (Stand Dezember 2023) die Sicherheitsstufe 1 von 6. Das bedeutet, dass ein hoher Sicherheitsstandard vorherrscht. Zum Vergleich: Auch in Österreich liegt die Sicherheitsstufe derzeit bei 1 von 6.
Reisevorbereitungen: Ich packe in meinen Koffer…
Bevor du dich auf deine Reise in den Oman begibst, solltest du dich ausführlich informieren. Vorbereitung ist bekanntlich (fast) alles. Das Erste, worüber du dir vor deinem Abenteuer in der Ferne nachdenken solltest, sind Visumregelungen, der internationaler Führerschein und nötige Impfungen. Diese Punkte erfordern in der Regel den meisten Vorlauf. Die gute Information: Ein Visum wird im Oman erst nach mehr als 14 Tagen Aufenthalt erforderlich, bis zu diesem Zeitpunkt kann man sich ohne Visum im Land aufhalten. Bezüglich Impfungen ist es ratsam, sich bei einer der Impfstellen in Österreich zu erkundigen, um sicherzustellen, dass du mit allen nötigen Impfungen versorgt bist. Hier findest du weiterführende Informationen zum Thema Reiseimpfung: Impfschutz auf Reisen.
Reiseinfos to go
Einwohner:innen: 5 Millionen
Fläche: 309.500 Quadratkilometer
Währung: Rial Omani (OMR)
Sicherheit: Hoher Sicherheitsstandard (Stufe 1 von 6)
Sprache: Arabisch
Beste Reisezeit: Oktober bis März
- Wichtig: Du solltest bereits vorab deine erste Unterkunft im Oman buchen, es könnte sein, dass du bei der Einreise nach deinem ersten Hotel gefragt wirst.
Packliste Oman:
- Reiseführer mit wertvollen Informationen
- Lange Leinenhosen
- Lange Kleider & Röcke
- Leichte Hemden & Blusen
- Warmer Pulli auch im Sommer (auch in der Wüste kann es kalt werden!)
- Tücher zum Verhüllen (z. B. für Moschee-Besuche)
- Hut oder Kappe als Sonnenschutz
- Sonnencreme
- Bergschuhe & Wanderausrüstung
- Sandalen & FlipFlops
- Reiseapotheke mit den wichtigsten Medikamenten
- Badekleidung für den Strandbesuch
- Notizbuch für deine Reisenotizen
- Reiseadapter zum Laden von Handy & Co.
- Offline-Landkarte für dein Handy zur Navigation
- Internationaler Führerschein (erhältlich beim ÖAMTC)
- Führerschein (dieser muss neben dem internationalen Führerschein mitgeführt werden)
- Nackenhörnchen für den Flug und lange Autofahrten
Kleidungs-Tipp:
Kleidungs-Tipp: Verzichte in deinem Reisekoffer auf kurze Hosen, Röcke oder Kleider. Obwohl es im Oman keine formale Kleidervorschrift gibt, wird aufgrund von Religion und Tradition lange Kleidung bevorzugt. Als Zeichen des Respekts ist es daher ratsam, das Land nicht unbedingt in kurzen Hosen zu bereisen. Männliche Omanis vor Ort tragen Dishdashas, ein traditionelles weißes, langes Männergewand. Frauen sieht man vor Ort vorwiegend mit einem schwarzen Überkleid, der sogenannten Abaya, die zumeist ein langes buntes Kleid umhüllt. Kopftücher werden vorwiegend locker getragen, die Haare werden zumeist nicht vollständig bedeckt.
Die Anreise: Auf ins Sultanat Oman
Mit dem Flieger geht es schließlich ab in Richtung Oman. Am besten fliegst du über Frankfurt oder München in das Sultanat. Der Flug von Frankfurt nach Maskat beträgt ungefähr 7 Stunden. Für meine Anreise habe ich einen Nachtflug ab Frankfurt gewählt. Bei Ankunft am Flughafen sticht sofort die Architektur des Landes ins Auge, denn auch der Flughafen ist mit Marmorböden ausgekleidet. Die Sicherheitskontrollen am Flughafen sind unkompliziert und gehen rasch vonstatten.
Direkt am Flughafen hast du die Möglichkeit ein Auto für deine Reise zu mieten, was ich dir in jedem Fall empfehlen würde. Denn: Im Oman gibt es quasi keinen öffentlichen Verkehr. Busverbindungen und Züge sucht man im Sultanat vergebens. Das Autofahren im Land ist einfach und das Benzin ist sehr günstig.
Reiseinfos to go:
Visum: Bei einem längeren Aufenthalt als 14 Tagen erforderlich
Unterkunft: Zumindest das erste Hotel bereits vor der Reise buchen
Auto: Kann direkt am Flughafen gemietet werden
WLAN: Wer dauerhaft WLAN möchte, der kann am Flughafen eine SIM-Karte kaufen. Auf meiner Reise habe ich mich für eine Offline-Karte zur Navigation entschieden, was super funktioniert hat.
Maskat: Arabisches Hauptstadtflair
Die Reise durch den Oman beginnt für die meisten Touristen in der Hauptstadt Maskat (Muscat). Eine Stadt, in der es wahrlich viel zu entdecken gibt. In Maskat kannst du alle Sehenswürdigkeiten bequem mit dem Mietauto besuchen, da es in der Hauptstadt ausreichend Parkplätze gibt. Ein absolutes Highlight vor Ort ist der Besuch der Sultan-Qabus-Moschee. Wichtiger zu beachten: Die Moschee kann nur am Vormittag zwischen 8:00 und 11:00 besichtigt werden. Die beeindruckende, mächtige Architektur des Gebäudes und der weiße Glanz der Marmorböden sind faszinierend. Ein weiteres architektonisches Meisterwerk stellt das Royal Opera House Muscat dar. Neben den Sehenswürdigkeiten kannst du in Maskat auch einen ersten Eindruck vom omanischen Leben gewinnen. Probiere unbedingt das leckere lokale Essen (Humus, Datteln und Co.) und lass dich vom bunten Treiben in den Gassen verzaubern.
Ein kurioses Erlebnis in Maskat war mein Besuch im Einkaufspalast Mall of Oman. In dieser riesigen Einkaufshalle findet sich neben den Shoppingmöglichkeiten eine Winterlandschaft. Bei 30 Grad Außentemperatur feiern die Omanis hier den Winter mit einem Eislaufplatz und einer Rodelbahn.
Meine Highlights in Maskat
Sultan-Qabus Moschee
Royal Opera House Muscat
Essen beim Qurum Beach
Altstadt Maskat (Sultanspalast)
Mall of Oman (Einkaufszentrum)
Foto: Royal Opera House & Moschee
Höhenflüge: Bergregion Jebel Shams
Im Nord-Westen des Oman erstreckt sich die Bergregion Jebel Shams – ein Paradies für alle, die gerne wandern und auch im Urlaub aktiv sein wollen. Der Summit Quarn Al Ghamydah (2.997m), der höchste Punkt des Oman, kann von einem der Resorts bestiegen werden, die sich etwa auf 1.900 Meter befinden. Auf meiner Reise startete ich vom Sama Heights Resort. Achtung: Unterschätzte diese Wanderung nicht! Insgesamt solltest du mit etwa 11 Stunden rechnen, wobei die reine Gehzeit rund 9 Stunden beträgt. Du musst also fit und erfahren im Bergwandern sein, um diese Tour in Angriff zu nehmen.
Neben der Wanderung auf den höchsten Punkt kannst du in der Region auch den sogenannten Balkony Walk erleben, der entlang des „Grand Canyon of Oman“ führt. Es handelt sich um eine etwa 8 km lange Wanderung, die nichts für schwache Nerven oder Menschen mit Höhenangst ist, denn auf der rechten Seite geht es rund 1 km in die Tiefe.
Meine Highlights in der Bergregion Jebel Shams:
Wanderung zum höchsten Punkt: Summit Quarn Al Ghamydah (2.997m)
Balkony-Walk-Tour: Grand Canyon des Oman
In der Nähe:
- Festung Bahla: UNESCO Weltkulturerbe (56 km entfernt)
- Misfat al Abriyyin: Ein gemütliches Bergdorf (44 km entfernt)
Wüstenerlebnis: Wahiba Sands
Wahiba Sands, auch bekannt als Rimal Al Wahiba oder Al Sharqiyah Sands, ist die Wüste im Nord-Osten des Oman. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 12.500 Quadratkilometer und ist für ihre bis zu 200 Meter hohen Dünen bekannt, die in den Morgen- und Abendstunden ihre Magie besonders deutlich entfalten. In der Wahiba-Wüste gibt es verschiedene Unterkünfte, die du für deinen Aufenthalt in der Wüste buchen kannst. Vom Zelt bis zum luxuriösen Haus, hier gibt es beinahe alles, was das Reise-Herz begehrt. Eine Empfehlung meinerseits ist die Unterkunft „Luxury 360 Oman desert private camp“, wo du die Wüste in all ihren Facetten mit nur wenigen anderen Touristen genießen kannst.
Meine Highlights in der Wahiba Wüste:
Autofahren: Mit dem Mietauto durch die Wüste
Sonnenaufgang und Sonnenuntergang: Einfach magisch!
Essen im Camp: Traditionelles Abendessen mit gegrilltem Kamel-Fleisch in der Wüste
Geführte Nachtwanderung durch die Wüste: Sterne & Skorpione inklusive …
Traumstrände: Salalah mit seinen weißen Stränden
Meine Highlights in Salalah
Strände: Kilometerlange weiße Sandstrände
Weihrauchmarkt: Souq Shati al Hafa (größter Weihrauchmarkt der Welt)
Palmen: Das karibische Flair im Süden
Meine Reiseroute
Reiseroute OMAN für 2 Wochen – Nachreisen erlaubt!
Anreise nach Maskat: Flug ab Frankfurt oder München
A: Erstes Reiseziel: Hauptstadt Maskat (2 Nächte)
B: Zweites Reiseziel: Bergdorf Misfah al Abriyyin (1 Nacht)
C: Drittes Reiseziel: Bergregion Jebel Shams (3 Nächte)
D: Viertes Reiseziel: Wüstenabenteuer in der Wahiba Wüste (2 Nächte)
Fahrt Richtung Süden
E: Fünftes Reiseziel: Salalah (4 Nächte)
Rückfahrt nach Maskat
Maskat (1 Nacht)
Zwei Wochen durch den OMAN: Mein Reisefazit
Der Oman ist das perfekte Reiseziel für Personen, die Individualreisen bevorzugen. Das Land ist einfach zu bereisen und lässt keine Wünsche offen: Von Wanderungen und Wüstenabenteuern im Norden bis zum Strandtraum im Süden ist alles dabei, was Abenteurer:innen suchen. Ich kann eine Reise in das arabische Land nur wärmstens empfehlen.
Mehr über die faszinierende Geschichte des Oman kannst du hier nachlesen: Geschichte OMAN